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Kurzbeschreibung der Norm EN407 für Schutzhandschuhe gegen thermische Risiken

Clevisto® Fachredaktion 3-2012, Copyright: Clevisto GmbH           

Mit der kurzen Beschreibung der Norm möchte Clevisto® nur den Zweck der Norm und wesentliche Inhalte zusammenfassend darstellen, um dem Leser damit bei der Beurteilung der Kennzeichnung von Schutzprodukten zu helfen. Falls Sie zu der Norm noch detailliertere Informationen benötigen, wenden Sie sich bitte an den Beuth Verlag.

Europäische Normen (EN)

Gegen welche Gefahren ein Schutzhandschuh Schutz bietet, wird durch ein Piktogramm gekennzeichnet. Das Ausmaß des Schutzes wird mit Hilfe der Leistungsstufe in Zahlen beschrieben. Je höher die Zahl, desto besser die Leistungsstufe bzw. die Schutzwirkung. X bedeutet, dass keine Prüfung durchgeführt wurde, 0 besagt, das Produkt hat die Prüfung nicht bestanden.

EN 407  Schutzhandschuhe gegen thermische Risiken         
Sechs Prüfungen sind gemäß der EN407 für Schutzhandschuhe gegen thermische Risiken vorgesehen.


1.) Das Brennverhalten der Schutzhandschuhe
wird nach der EN ISO 6941 an einem senkrecht aufgehangenen Exemplar geprüft indem eine Flamme im Winkel von 30 ° und einem Abstand von 20 mm unterhalb der zu prüfenden Handschuhes gezündet wird. Wenn der Handschuh brennt wird nach der Brenndauer von 3 Sekunden und von 15 Sekunden mit Unterstützung der Flamme das weitere Brennverhalten nach Abschalten der Flamme ermittelt und durch die Nachbrennzeit und die Nachglühzeit gemäß der folgenden Tabelle charakterisiert.


Leistungsstufe             1       2         3       4

Nachbrennzeit (s)      <20    <10    <3     <2

Nachglühzeit (s)           -     <120    <25   <5


2.) Die Schutzwirkung der Handschuhe gegen Kontaktwärme
erfolgt nach der EN702. Ein Prüfmuster aus der Handfläche des Schutzhandschuhs. Nach Kontakt der Außenseite des Handschuhs mit einem gemäß der Leistungsstufen erhitzen Prüfkörper über 15 Sekunden, darf die Temperatur auf der Innenseite des Handschuhs um maximal 10 °C ansteigen, um die jeweilige Leistungsstufe zu rechtfertigen.


Leistungsstufe                    1       2         3        4

Kontakttemperatur °C       100    250    350    500


3.) Der Schutz gegen konvektive Wärme
wird gemäß der EN367 gemessen. Proben des Handschuhs werden von der Außenseite der Wärmeeinwirkung einer Flamme ausgesetzt und die eindringende Wärme an der Handschuhinnenseite gemessen. Über die Messung der Zeitdauer (Sekunden) bis zum Temperaturanstieg von 24 °C auf der Innenseite des Handschuhs wird der Wärmedurchgangsindex des Handschuhs ermittelt. Der Wärmedurchgangsindex entspricht dem Heat Transfer Index (HTI).

Leistungsstufe                           1       2         3        4
Wärmedurchgangsindex (s)     >4     >7     >10    >18

 

4.) Der Schutz vor Strahlungswärme wird nach EN ISO 6942:2002 geprüft. Die Handschuhprobe wird dazu einer Wärmestrahlung der Intensität von 20KW/m2 ausgesetzt.

Auch bei dieser Prüfung wird die Leistungsstufe des Handschuhs über die Zeit bis zum Temperaturanstieg auf der Handschuhinnenseite um 24 °C ermittelt.

Leistungsstufe                            1        2         3         4
Wärmedurchgangsindex (s)       >7     >20    >50     >95

 

5.) Nach der EN348 werden Schutzhandschuhe auf Widerstand gegen kleine Metallspritzer getestet. Durch Erhitzen wird ein Metallstab geschmolzen und das geschmolzene Metall tropfenweise auf den Handschuh gegeben, bis die Temperatur auf der Handschuhinnenseite um 40 °C gestiegen ist.


Leistungsstufe                    1        2        3         4

Anzahl der Tropfen            >10    >15     >25    >35

 

6.) Der Widerstand gegen große Metallspritzer wird gemäß der EN373 geprüft.  Die Prüfung erfolgt durch die Aufgabe definierter Mengen geschmolzenes Eisen auf die Handschuh-außenseite. Auf der Handschuhinnenseite befindet sich ein PVC-Film, der durch den Test keine Veränderung erfahren darf.


Leistungsstufe                       1        2        3        4

Geschmolzenes Eisen (g)      30      60    120    200 


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