Materialkunde in Stichworten
Clevisto® Fachredaktion 3-2012, Copyright: Clevisto GmbH
Die nachfolgenden Seiten sollen in aller Kürze die häufig in Schutzausrüstung verwendeten Materialien in den wichtigsten Eigenschaften charakterisieren.
Acryl
Zugfestes Polymer mit guten Abrieb-, Wärmeisolations- und antistatischen Eigenschaften
Baumwolle
Naturfaser mit guten Trageeigenschaften, da weich, reizfrei und Schweiß aufsaugend,
Wenig abriebfest und belastbar, daher oft in Schutzhandschuhen mit anderen Materialien kombiniert
Wirkt (mäßig) wärmeisolierend
Butylkautschuk
Der Stoff ist gasdicht,
Weist eine sehr gute Beständigkeit gegen Natronlauge, Schwefelsäure, Methanol, Aceton und Acetonitril auf, gegen Ester (Ethylacetat) ist die Beständigkeit gut
Fluorkautschuk (Viton®)
Gegen Methanol, Toluol, n-Heptan, Schwefelsäure und Natronlauge zeigt das Material eine sehr gute Beständigkeit (Level 6 nach EN 374), gegen Dichlormethan eine gute Beständigkeit (Level 4 nach EN 374), aber gegen Ketone (z.B. Aceton) oder Ester (z.B. Ethylacetat) ist es nicht beständig
Hochleistungspolyethylen (HPPE)
Leicht, langlebig, sehr schnitt- und abriebfest
Kevlar® siehe Para-Aramid
Patentierte Para-Aramid-Faser der Fa. DuPont,
Leicht, sehr schnittfest, gute Trageeigenschaften in Schutzhandschuhen, waschbar, langlebiger als Leder
Latex
Sehr elastisch, hohe Dehnbarkeit, angenehmes Trageverhalten,
Nur in geringem Maße chemikalienbeständig gegen alle Testchemikalien gemäß EN 374 mit Ausnahme von Natronlauge wogegen Latex sehr beständig ist
Temperaturbeständig von ca. -20 °C bis ca. + 140 °C
Nitril, Nitrilkautschuk (Nitril-Butadien-Rubber)
Schutzhandschuhe aus dem Material erzielen hohe Werte bei Abrieb-, Stich-, Schnitt- und Reißfestigkeit
Gegen Öle / Fette und einige unpolare organische Verbindungen ist das Material sehr beständig
Temperaturbeständig von ca. -4 °C bis ca. + 150 °C
Starrer / steifer als Latex, daher in Schutzhandschuhen oft mit anderen Materialien kombiniert
Nylon
Polyamidfaser, leicht, elastisch, fusselt wenig, trocknet schnell
Wegen Abrieb- und Verformungsbeständigkeit des Materials oft in Schutzhandschuhen mit verarbeitet.
Polycloropren (Neopren®)
Ist sehr witterungs- und alterungsbeständig,
Schutzhandschuhe aus dem Material sind beim Umgang mit Natronlauge, Schwefelsäure, Methanol, Aceton, Acetonitril und n-Heptan (aliphatische Kohlenwasserstoffe) einsetzbar.
Polyethylen (PE)
Leicht und geschmeidig, sehr gute elektrische Isolierungseigenschaften, bietet gutes Tastgefühl
Beständig gegen Öle, Basen (Laugen) und Alkohole
Nicht beständig gegen aromatische Kohlenwasserstoffe (Benzol, Toluol),
Geringe Wärmebeständigkeit
umweltfreundlich
Polyurethan (PU)
Ist sehr elastisch und dabei abrieb- und weiterreißfest,
Verhärtet nicht bei Kälte und schmilzt nicht bei mäßigem Erwärmen,
Ist mikroporös und lässt Feuchtigkeit durch
Wird gerne zur Beschichtung verwendet
Gute Ölbeständigkeit
Polyvinylalkohol (PVA)
Selten eingesetztes Material, da wasserlöslich,
Sehr gute Beständigkeit gegen chlorierte oder aromatische Kohlenwasserstoffe, Acetonitril und Ethylacetat
Polyvinylchlorid (PVC)
Schutzhandschuhe aus dem Material sind gegen Säuren und Laugen beständig, bieten vor den meisten organischen Lösungsmittel aber keinen ausreichenden Schutz
Temperaturbeständig von ca. -30 °C bis ca. + 75 °C
Umweltbelastend, da bei Verbrennung Chlorgas entsteht
Twaron®
Para-Aramidfaser
Sehr schnitt- und feuerfest
Velour
Textilfaser auf Baumwollbasis,
Oft im Handschuhinneren verarbeitet, da es weich ist, Schweiß aufsaugt und somit guten Tragekomfort bietet
Viton® - siehe Fluorkautschuk